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Einfach und schmackhaft

In loser Folge stellt die MZ in den nächsten Monaten Arbeitsgemeinschaften an den Schulen vor. Zum Start gibt es einen Blick in die Kochtöpfe der AG „Spannende Küche“ am Carolinum.

Von Susanne Schlaikier

Sie gelten als eine Königin unter den österreichischen Süßspeisen und sind ein echter Hingucker: Salzburger Nockerl. Dieses luftige, souffléartige Dessert soll an die Berggipfel der Stadt Salzburg erinnern. Und obwohl die Zutatenliste überschaubar ist, das Wichtigste sind die Eier, so ist die Zubereitung für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Spannende Küche“ des Gymnasiums Carolinum in Bernburg eine Herausforderung. Schon das Trennen der Eier gelingt längst nicht allen.

Seit etwa fünf Jahren gibt es die AG am Carolinum. Aller zwei Wochen treffen sich 14 Schüler der Klassenstufen fünf und sechs, um gemeinsam in der Küche verschiedene Rezepte auszuprobieren. Ziel sei es, dass „die Kinder kochen lernen. Vor allem einfache, schmackhafte Gerichte“, erläutert Rudi Mitzner, der die AG zusammen mit Nancy Rodenstein leitet. Nebenbei werde natürlich auch etwas Wissen zu den Lebensmitteln, Kräutern oder Nudelarten vermittelt, sagt Nancy Rodenstein. Dabei spiele auch das Thema „gesunde Ernährung“ eine Rolle. „Aber manchmal machen wir auch Dinge, die einfach nur schmecken.“

Gekocht wird in der Küche der benachbarten Sekundarschule Campus Technicus, weil das Gymnasium selbst nicht über diese Möglichkeiten verfügt. Manchmal werden die Arbeiten aufgeteilt, manchmal wird in einem kleinen Wettbewerb gegeneinander gekocht. So, wie an diesem Tag, als die Salzburger Nockerl auf dem Plan stehen. In vier Teams kochen die Schüler gegeneinander.

Die Ideen für die Gerichte kommen manchmal von den Schülern selbst, manchmal schlagen die Lehrer, die beide auch gern kochen, etwas vor. Vor allem dürfen die Rezepte nicht zu kompliziert sein, denn fürs Kochen (und Aufräumen) bleiben den Schülern nur zwei Stunden. So wurden unter anderem schon Suppen und Salate zubereitet, Buletten gebraten, selber Nudeln hergestellt, Gemüse-Pommes geschnitten oder Grusel-Food für Halloween vorbereitet. Auch Eierkuchen - sowohl süß als auch herzhaft - wurden schon gebraten.

Anschließend darf natürlich auch probiert werden. Bisher, sagt Lotti, habe noch nie etwas nicht geschmeckt. Die Zwölfjährige ist nicht ganz unerfahren, wenn es ums Kochen und Backen geht. „Ich arbeite gern in der Küche“, sagt die Schülerin. „Ich probiere auch gern etwas Neues aus.“ Backen mag sie besonders gern. Ihren ersten Kuchen habe sie mit neun oder zehn Jahren gebacken, erzählt Lotti. Katharina hingegen ist noch eine Anfängerin. Sie habe zu Hause nicht die Möglichkeit, allein zu kochen, sagt die Elfjährige, die daher froh ist, dass sie es in der Schule ausprobieren kann. Noch mehr Spaß als kochen macht ihr aber das Backen. „Am liebsten Plätzchen“, sagt Katharina. Auch Mieke bevorzugt das Backen. Durch die Mama einer Freundin ist sie quasi auf den Geschmack gekommen. „Sie hat mal eine Torte gebacken, die fand ich ganz toll“, berichtet Mieke. Till ist in der AG dabei, weil er Spaß am Kochen habe. „Es ist ein sinnvoller Zeitvertreib“, findet der Zwölfjährige. Auch Vincent ist motiviert. Besonders gern mag er es, wenn sie in der AG „außergewöhnliche Dinge“ zubereiten, wie zum Beispiel „Spaghetti-Muffins“ mit Käsesoße und Erbsen. Aber auch wenn sie so manches Gericht vielleicht zuvor noch nie gegessen haben, so habe es danach doch bisher immer geschmeckt, versichert Lotti.

Für die Sieger des kleinen Wettbewerbs an diesem Tag um die besten Salzburger Nockerl gibt es einen Minipokal. „Wer am Ende des Schuljahres die meisten Minipokale erkocht oder erbacken hat, wird prämiert“, erläutert Nancy Rodenstein.